Im Verlauf einer jeden "Schminklaufbahn" gibt es einschneidende Erlebnisse, die sich trotz persönlicher Individualität witzigerweise überraschend oft ähneln. Ein prägendes Erlebnis und richtiger "Meilenstein" war in dieser Hinsicht der erste Besuch und Einkauf am MAC Counter (wie bei so vielen anderen ja auch). Danach kam bei mir die erste Auslandsbestellung, auf die noch so unglaublich viele folgen sollten und dann später die erste richtige LE-"Jagd". So richtig mit vorher Swatches analaysieren und auswerten und anschließend mehrere Counter abfahren.
Und obwohl ich auf dieser "Schminklaufbahn" meiner Meinung nach schon sehr weit gekommen bin, weil ich mir bereits jetzt wahnsinnig viele kleine und auch große Wünsche erfüllt habe, bleiben trotzdem immer noch diese allgegenwärtigen und "erhabenen" Wünsche, die eigentlich viel zu groß und zu Beginn erstmal undenkbar zu erüllen sind, so geht es mir zumindest. Einer dieser riesigen Wünsche war für mich mal bei Illamasqua zu bestellen, nachdem ich 2009 das erste Mal bei den Pixiwoos von der Marke gehört habe. Mittlerweile ist Illamasqua eine meiner Lieblingsmarken und ich kann sie aus meinem Schminkalltag gar nicht mehr wegdenken. Genauso erging es mir mit Ellis Faas, die Produkte benutze ich ja inzwischen auch täglich.
Aber trotz- und alledem gibt es IMMER NOCH noch viel gigantomatischere Wünsche und das war bei mir definitiv auch im Besitz von diesen berühmt-berüchtigten Hakuhodo Pinseln zu sein. Naja ehrlich gesagt, war es gar nicht mal ein Wunsch. Ich war nur so voller Ehrfurcht vor diesen Pinseln und allen Menschen, die einen oder mehrere solcher Wunderdinge besitzen. Ich wollte sie mal live sehen, nur ein mal anfassen und flauschen...
Wie ihr ja sicher wisst, ist nix mit mal eben persönlich begutachten. Nicht hier in Deutschland. Das ist für mich prinzipiell kein Problem, ich bestelle ja oft blind. Auch Teintprodukte wie Concealer oder Foundation, da kenne ich nichts. Aber bei Pinseln ist es ja doch etwas anderes, vor allem bei Hakuhodos, die nach landläufiger Meinung DER Status Quo, das Non Plus Ultra, das Alpha und auch das Omega an Pinseln sind. Ihr kennt ja sicher auch den Mythos, dass man als Europäer Hakuhodo Pinsel nur auf einigen Make-Up Ausstellungen und Shows wie der IMATS bekommen kann.
FALSCH.
Cream steckte mich schon sehr bald mit der Idee an, im amerikanischen Onlineshop zu bestellen und das tat ich dann auch letzte Woche und nach nicht mal fünf Tagen war mein Päckchen im Briefkasten. Ich habe schon auf Pakete aus Deutschland länger gewartet...
HAKUHODO, Bitch!
Ich fasse an dieser Stelle mal kurz zusammen, warum genau Hakuhodo als absoluter Pinseltraum gehandelt wird, für alle diejenigen, die von der Marke bisher wenig bis nichts gehört haben.
Hakuhodo ist eine japanische Pinselmanufaktur mit Sitz in Kumano/Hiroshima, die ähnlich wie Da Vinci nicht nur Kosmetik- sondern auch Künstler- und vor allem Kalligraphiepinsel herstellt.
Sie werden so geliebt und besungen aufgrund ihrer wirklich umwerfenden Flauschigkeit. Der Großteil der Hakuhodo Pinsel besteht aus natürlichen Borsten und der ganze Witz an den Pinseln, oder besser gesagt der Grund, warum sie eben weicher sind und trotzdem präziser arbeiten als die Mehrheit der Konkurrenz ist darin begründet, dass Hakuhodo Pinsel nicht in Form frisiert also geschnitten werden. Stattdessen werden die einzelnen Borsten in Form gelegt, dadurch wird das einzelne Haar nicht abgeschnitten. Ihr müsst euch das in tausendfach vergößerter Makroaufnahme vorstellen: ein abgeschnittenes Haar hat eine glatte Schnittfläche, während ein natürliches Haar die am Ende rund ist. Versteht ihr was ich sagen will? Man merkt diesen Unterschied wirklich und zwar nicht nur irgendwie mit viel Fantasie, es macht tatsächlich eine Menge aus.

Im gleichen Atemzug mit der überragenden Qualität werden auch immer wieder die astronomischen Preise genannt. Qualität hat ihren Preis. Das kann ich allerdings nicht bestätigen, oder beziehungsweise nur teilweise. Es kommt ganz darauf an, welche Pinsellinie man kauft. Die Signature Line von Hakuhodo also die S100 Series mit den charakteristischen abgeschrägten orangefarbenen Stilen sind wirklich teuer. Hier kann man bis zu $142 für einen Pinsel loswerden.
Die Pinsel, die ich gekauft habe, liegen beim Preisniveau jedoch alle unter dem MAC Standard, teilweise sogar sehr deutlich. Ich habe mir 9 Pinsel bestellt (allesamt für die Augenpartie) und habe ingesamt mit Versand 150 € gezahlt. Besonders hervorzuheben ist der tolle Service des Hakuhodo-Teams. Meine Bestellung wurde bereits eine halbe Stunde nach Eingang verschickt und der internationale Versand für $14 ist mit bis zu 10 Tagen angegeben, ich hatte meine Bestellung wie erwähnt bereits nach knappen fünf Tagen. Absoluter Rekord für eine Lieferung aus den USA!
Aber genug herumgeredet, kommen wir jetzt endlich zu den neun genialen Pinseln, die ich mir bestellt habe!