Montag, 26. Juli 2010

STS#3

Eine kleine Anmerkung vorneweg: meine Abwesenheit tut mir sehr Leid. Ich war krank und zudem zickte auch meine Kamera rum. Aber die nächsten Posts sind schon geplant und nun hole ich mal als allererstes den dritten Storytelling-Saturday nach. Viel Spaß!



Mittwoch, 17:10 Uhr
Am Hyazinthenbeet 10
Deliah Dorothea

Gerade schob ich meinen berühmten Apfelkuchen in den Ofen, als mir auffiel, wie übel es roch.
Ich prüfte ersteinmal, ob der Geruch vom Kuchen kam.
Entwarnung. Gottseidank.
Ich ging in das Wohnzimmer, welches gleich an die Küche angeschlossen war.
Durch das große Fenster zur Straße hin, sah ich direkt in Lillians Garten, der...

Er war voll mit Kot.
Lillians Haus war gegenüber der Straße, das Haus meiner guten Freundin Rosie lag rechts von mir.
Ich war etwas abgeneigt gegenüber Lillian.
Erstens mal war es die Tatsache wie sie an ihr Geld gekommen war. Sie hatte wirklich viel Geld, was wohl daran lag, dass jeder ihrer vier Ehemänner auf mysteriöse Weise vom Dach gefallen ist. Kurz nach der Hochzeit und vor Verhandelung des Ehevertrages.
Natürlich möchte ich Lillian nichts unterstellen.
Mich wunderte allerdings, dass es ihr offenbar egal war, dass gerade Kacke durch ihren Garten flog, den sie ja anscheinend so liebevoll gepflegt hatte.
An ihrer Stelle hätte ich zumindest die Bewässerungsanlage sofort abgestellt.
Lillian hielt es offensichtlich für Nebensache.
Stattdessen stöckelte sie über die Straße hinüber und steuerte auf Rosies Haus zu.
Na das kann was werden.
Ich überlegte mir gerade wer wohl lauter schreien würde, als sich auch schon Diana lautstark bemerkbar machte.
Ich nahm die Treppe im Laufschritt.
Keuchend kam ich oben an und beugte mich über ihr Gitterbettchen.
Sie brüllte, doch ich beruhigte sie mit einem Schlaflied. Mit ihrem einem Jahr auf dieser Welt war sie trotzdem schon der Mittelpunkt meines Lebens geworden.
Ich warf mir meine kräftigen, langen, roten Locken über die Schulter und trug den Wäschekorb in das Bad. In der Waschmaschine spiegelte sich mein rundes Gesicht.
Es war voller Sommersprossen und die runden, blauen Augen stachen heraus.
Neben meinen Haaren, waren meine Augen, das Einzige, was ich an mir mochte.
Die Schwangerschaftspfunde waren hartnäckig geblieben, von den Streifen mal ganz zu schweigen.
Ich war immer etwas korpulent, um nicht zu sagen, pummelig, aber meiner Meinung nach, bewegte sich mein Gewicht noch gerade an der Grenze.
Dass meine Waage meine Erzrivalin ist, muss ich wohl kaum erwähnen.
Durch das geöffnete Badezimmerfenster wehte nicht nur der abscheuliche Geruch, sondern auch das dumpfe Pochen an einer Tür.
Vermutlich war es Lillian.
Ich schloss das Fenster. Ich wollte die Auseinandersetzung nicht bekommen.
Rosie würde sie mir ohnehin haarklein berichten, auch ohne lästiges Gezeter.
Mir fiel wieder mein Kuchen ein.
Er war noch nicht fertig, aber vielleicht stimmte etwas nicht.
Ich würde es vorsichtshalber prüfen.


;D

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