Samstag, 31. Juli 2010

STS#4

Heute gibt es zwei Kapitel zu lesen, weil STS einen Monat alt wird! (oder vielleicht, weil die beiden Kapitel recht kurz geraten sind?). Viel Spaß!


Mittwoch, 17:31 Uhr
Am Hyazinthenbeet 8
Rosie McGowan

Es pochte laut an meiner Tür, als ich es mir gerade auf meinem wunderschönen Sofa bequem gemacht hatte. Natürlich wusste ich, wer da so vehement meine Tür vergewaltigte.
Da ich es wusste, hatte ich noch weniger Lust aufzumachen.
"ROSIE! MACH DIE TÜR AUF!"
"Jahaaaa! Liebste Lillian!", flötete ich herzallerliebst.
Ich stand ächzend auf und ging den Weg zur Tür mit Tipptopp-Schritten.
Danach öffnete ich gaaanz langsam die Tür und ein süßlicher Duft nach Kuhscheiße wehte, wider Erwarten, hinein. Mitsamt Lillian.

Sie stolzierte klackernd durch den Eingangsbereich und hinterließ stinkende Fußabdrücke.
"Mein ganzer Garten stinkt!"
Teathralisch ließ sie sich auf mein FRISCH bezogenes Sofa fallen.
"Es hat soviel Aufwand gemacht, den so hinzubekommen."
Oh ja. Es musste verdammt viel Arbeit gewesen sein, mit jedem einzelnden Gärtner anzubändeln.
"Vielleicht bekomme ich diese eine Orchideenart..."
"Wusstest du, dass es 86% der Männer abtörnend finden, wenn sich Frauen die Haare blondieren?"
Lillian sah mich entgeistert an. Ihre wasserstoffblonde Frisur schien in sich zusammenzufallen. Ich musste mich zu falscher Freundlichkeit zwingen, damit sie nciht bemerkte, dass ich es wusste.
Doch unbeirrt fuhr sie fort:
"Percy wird damit nie..."
"PERCY?! Wer ist Percy?! Doch nciht etwa schon wieder ein neuer Gärtner?? Oh gott Lillian!! Du vernaschst deine Gärtner ja, wie andere ihre Socken wechseln!"
Trotzig zog sie die dünnen Augenbrauen hoch, doch nun schien sie das Spiel mitzuspielen.
"Ja, Rosie. Sex hält nunmal jung."
Mist! Sie hatte einen wunden Punkt getroffen!
Ich ertappte mich bei weiteren Racheaktionen. Ich dachte da an aufgeplatzte Silikonimplantate...
"Naja... Ich lasse dich mal mit deinen Gedanken allein. Ich muss Percy herbeordern. Und du musst ja putzen", fügte sie gehässig hinzu.
Ich hatte das Bedürfnis, ihren künstlichen Blondschopf an die Wand zu klatschen.




Mittwoch, 17:45 Uhr
Am Hyazinthenbeet 10
Deliah Dorothea

Er ist fertiihiig!
Ich sprintete wieder in die Küche. Allerdings merkte ich sofort, als ich da war, dass das falsch war.
Da waren sie schon wieder.
Meine geliebten Seitenstechen.
Sie waren meine Begleiter seit dem Sport in der Schule. Schon in der dritten Klasse meldeten sie sich regelmäßig. Das hat sich nicht im geringsten verändert.
Immernoch schnaufend förderte ich den Kuchen zu Tage.
Ich warf einen kurzen Blick nach rechts, durch das Fenster auf die Straße.
Gerade in diesem Moment fuhr ein pinker VW Käfer vorbei.
Plötzlich fiel mir ein, warum ich den Kuchen überhaupt gebacken hatte.
Anne war wieder da!!
Yippieeh!!
Ich glasierte den Kuchen mit Zuckerguss und verzierte ihn mit ein paar dezenten Streuseln.
Mist!! Ein Streusel ist daneben gefallen.
Was mach ich jetzt??
Ich hatte keine Zeit einen neuen Kuchen zu backen...
Ich nahm ein Brotmesser in die Hand und kratzte die Glasur nocheinmal hinunter.
Dann begann ich nochmal von vorne.
Puderzucker und Wasser mischen...
Streusel auf den Millimeter genau an den Kuchenteller rücken...
Zu weit links...
Egal. Nach weiteren 7 Minuten und 26 Sekunden war er (nocheinmal) fertig.
Ich war überglücklich. Alles war einfach perfekt.
Der Kuchen und ich machten uns nun auf den Weg zu Annes Haus, das meinem gegenüber, aber noch ein wenig weiter rechts lag.
Neben Lillians.
Ich bemitleidete Anne zutiefst. Lillian nervte mich auch so sehr gekonnt, obwohl die Luftlinie immerhin 45 Meter betrug. Annes Haus stand nur 8 Meter entfernt.
Nicht, dass ich es ausgerechnet hätte....


Bitchige Samstagsgrüße,

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